Gestern Abend habe ich ich bereits erzählt bekommen: der Raps blüht in unserer Gegend bereits.
Mit Rapshonig bin ich groß geworden. Er ist für mich der Inbegriff der Imkerhonige. Ich sage das sogar heute noch, auch wenn alle Ahnung Habenden darüber nur müde lächeln. Ja, ich weiß es selber, es gibt qualitativ wesentlich hochwertigere und bessere Honige. So ist es aber nun einmal mit Kindheitserinnerungen, sie bleiben treu.
Zum Glück wächst bei uns in der Nähe in diesem Jahr nur sehr wenig Raps. Das erhöht die Chance bei der ersten Tracht auf einen guten Honig von der Obstblüte. Beim Spazierengehen heute habe ich allerdings tatsächlich die ersten gelben Blüten selbst gesehen.
Jetzt bleibt zu hoffen, dass es in diesem Jahr nicht wieder zu einem zeitlichen Zusammentreffen von Raps- und Obstblüte kommen wird. Die Chancen hierfür sind allerdings eher schlecht. Wir erleben gerade einen Temperatursprung auf 26 Grad bei uns. Die Blüten explodieren geradezu momentan.
Während des Imkerausbildens haben wir letzte Woche zum ersten Mal zwei Völker vereinigt. Eines unserer Völker ist ohne Königin und vegetiert so vor sich hin. Seine Überlebenschance ist gleich Null. Deshalb haben wir es mit seinem Nachbarvolk vereinigt.
Wie geht das? Auf das stärkere, aufnehmende, Volk wird auf die oberste Zarge ein Blatt Zeitungspapier gelegt, das an mehreren Stellen durchlöchert wird. Das schwächere, zuzusetzende, Volk wird mit seiner Zarge darauf gestellt. Nach oben hin wird alles völlig gewohnt verschlossen.
Durch die Löcher strömt der Pheromonduft der Königin nach oben. Die zugesetzten Bienen können sich langsam daran gewöhnen. Parallel dazu wird die Zeitung allmählich an den Löchern durchfressen. Anschließend können beide Völker zueinander laufen ohne sich zu bekriegen. Damit ist die Vereinigung geschehen.
Nach einer Woche wird nachgeschaut und dabei das verbliebene Zeitungspapier wieder entnommen.
Neugierig geworden, bin ich zur Streuobstwiese, dem Standort unserer Bienen. Welch ein Unterschied! Wie hat sich in den letzten Tagen hier alles verändert:
Neben den Bienen steht eine Birne. Ihre Blüten sind kurz vor dem Aufgehen.
Auf dem Gelände blühen, quasi über Nacht, die Kirschen.
Damit es den Bienen nicht an Nahrung mangeln möge, habe ich schon vor Jahren bienenfreundliche Pflanzen dort eingesetzt. Die Mandelweide steht bereits ebenfalls in Blüte.
Hierbei handelt es sich um die männlichen Blüten. Auch sie liefern den Bienen Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Diese Mandelweide blüht mehrmals zwischen April und September/Oktober. Von daher ist sie auch nach dem Trachtende noch ein wichtiger Nahrungslieferant.
Heute morgen habe ich auf dem Balkon Apfelblüten photographiert. Kurz danach wurde es bei uns in Frankfurt auf dem Riedberg sonnig, anfangs noch kühl, später frühlingshaft warm und schön.
Dabei konnte ich der Apfelblüte beim Öffnen zusehen. Das zog sich durchaus über ein paar Stunden hin, sieht aber sehr reizvoll aus.
Das Ganze ist natürlich kein optischer Selbstzweck. Die und unsere Bienen erhalten jetzt mit der Obstblüte ihren nächsten Start zur Vermehrung und Nektareintrag. Und die Bestäubung findet dabei ja auch noch statt...
Draußen ist es sonnig, aber frisch bei 14 Grad. Auf unserem Balkon sind die Blüten des Apfels kurz vor dem Öffnen. In wenigen Tagen ist es dann auch in der freien Natur soweit, dass die Apfelblüte beginnt.
Die Obstblüte, besonders die Zeit der Kirschblüte, ist für uns Imker die erste Gelegenheit im Jahr die Honigräume aufzusetzen und darin die ersten Honige sammeln zu lassen.
Vor wenigen Tagen hat mich ein Anruf der Hörfunkredaktion des Hessischen Rundfunks erreicht. Für morgen, Sonntag, 15.4.2018, plane man eine Themensendung zum Thema Staub. Dabei ist auch das Wort Blütenstaub gefallen. Bei Blütenstaub ist die Verbindung schnell zu Bienen und Honig hergestellt. Also muss dazu auch ein Imker gefragt werden.
Mittwochs um 17 Uhr haben wir uns kurzfristig getroffen und ich habe Fragen zum Thema Blütenstaub beantwortet. Das Ergebnis ist unter dem folgenden Link zu hören:
Leider haben nicht alle Völker bei uns den Winter überlebt. Bei der Durchsicht zum Auswintern war ein Volk für mich besonders auffällig und hat mich traurig gemacht. Ein großes Volk lebt nicht mehr. Seine Bienen sind schlicht vor dem Futter verhungert. Das klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht.
Beim Öffnen des Volkes waren in der Beute und auf den Rahmen noch viele ansitzende Bienen. Die Wintertraube hatte sich - von der Rückseite aus betrachtet - in die linke hintere Ecke verzogen. Auffällig: viele Bienen steckten noch mit ihren Köpfen in den einzelnen Zellen. Sämtliche bewohnten Rahmen waren sehr leicht. Das heißt, dort gab es kein Winterfutter mehr. Bis auf das letzte Milligramm haben einzelne Bienen noch versucht an Futter zu gelangen.
Das Tragische: fast unmittelbar daneben hingen Rahmen voller Futter! Mit anderen Worten: die Bienen sind in der Nachbarschaft des Futters an Futtermangel eingegangen.
Wie ist es dazu gekommen? Als allererstes taucht die Frage nach Selbstkritik auf. Die Wintertraube hat sich in der oberen Zarge aufgehalten. Hier sind noch viele mit Futter verdeckelte Rahmen vorhanden gewesen. Am eigentlichen Futtermangel kann es also nicht gelegen haben. Wenn ich die Begriffe absolut und relativ einführe und verwende, wird das Geschehen klarer.
Absolut gesehen sind genügend Futtervoräte vorhanden gewesen, relativ betrachtet, jedoch nicht.
Die Bienen gehen im Winter nicht über leere Waben beziehungsweise Wabengassen hinweg. So habe ich es auch gelernt. Hier ist der traurige Beweis dafür, dass diese These stimmt.
Zwischen den Bienen und den Vorräten war ein vollständig leerer Rahmen. Genau das ist leider den Bienen zum Verhängnis geworden. Nur wenige Zentimeter weiter gab es genug zu Essen. Aber über dieses Hindernis sind sie nicht hinweg gekommen.
Also bleibt die Frage offen, habe ich vor dem Winter die Rahmen nicht gut genug umgehängt? Bei der Winterbehandlung mit Oxalsäure zwischen den Jahren ist noch alles in Ordnung gewesen. Wirklich? Hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht praktischerweise noch nach den Futterwaben schauen können und sollen? Hier wäre noch ein geeigneter Zeitpunkt gewesen, zu dem ich Futterwaben in die Nähe der Wintertraube hätte hängen können. Aber ich habe das nicht gesehen und folglich auch nicht getan.
Damit das nicht wieder geschieht, bleibt letztlich als Konsequenz nur ein genaueres Beobachten bei der Winterbehandlung und vorher bereits das Schauen, ob beiderseits des Brutnestes beim Einwintern genügend Futterrahmen hängen. Hier kann der entscheidende Fehler gelegen haben.
PS.: Dieser Beitrag ergänzt den vorigen. Beim Auswintern fallen entsprechend viele Rahmen an, die gesäubert und für die kommenden Monate vorbereitet werden müssen.
Heute ist der erste richtig schöne Tag zum Imkern gewesen. Wir haben alle Völker durchgesehen und im Grunde jetzt erst das Auswintern vollzogen.
Bei Temperaturen, die plötzlich nach dem verzögerten Frühlingsbeginn deutlich über 20 Grad lagen, war die Arbeit anstrengend und interessant zugleich. Es stimmt schon, was alte und erfahrene Imker sagen: wenn jemand länger als drei Jahre beim Imkern durchhält, hat nicht derjenige mehr Bienen, sondern umgedreht, die Bienen haben ihn. Wie wahr!!!
Wir haben zwei Völker, die sozusagen am Explodieren sind. Voller verdeckelter Brut, von der auszugehen ist, dass sie in wenigen Tagen schlüpfreif wird. Dann wird es eng in diesen Völkern. Erste Konsequenz: hier wird in einer Woche bereits der Honigraum aufgesetzt. Zweite Konsequenz: Drohnenrahmen werden eingehängt, um auf diese Weise die Belastung mit der Varroamilbe so niedrig wie möglich zu halten. Zum Glück habe ich heute bereits vier Drohnenrahmen dabei gehabt und in die dazu passenden Völker eingesetzt.
Aber auch das andere gibt es: ein Volk kümmert und mickert so richtig vor sich hin. Keine Anzeichen von Brutaktivitäten. Also schnell gehandelt und es mit einem Nachbarvolk, das stark ist, vereinigt.
Völkervereinigung: das schwache Volk wird auf das starke Volk aufgesetzt. Dazwischen kommt ein Blatt Zeitungspapier, das durchlöchert ist. Hierdurch haben die Bienen Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Die oberen Bienen fressen sich durch das Zeitungspapier und werden dann Bestandteil des größeren Volkes. Nach wenigen Tagen wird die aufgesetzte Zarge mit leeren Rahmen wieder entfernt.
Bei der Durchsicht heute habe ich insgesamt sechs tote mumifizierte Mäuse in drei Beuten gefunden. Alle sind in Boden zwischen den Absperrgittern gelegen. Wie sie dort hineingekommen sind, erschließt sich mit überhaupt nicht. Es gibt keine entsprechenden Spuren und Hinweise. Spätestens im Winter werden sie dort Zuflucht gesucht haben, sind dann jedoch verhungert und vertrocknet. Wozu haben die Böden dann eigentlich eine Mäusesperre, wenn die Tiere trotzdem ungehindert eindringen konnten?
Heute, 7.4.2018, war der erste "richtige" Frühlingstag. Nachmittags habe ich bei den Bienen photographiert und zeige hier ohne große Kommentare ein paar Bilder. An den Bienenstöcken herrscht reger Flugbetrieb. Bienen mit gelben Knubbeln an den Hinterbeinen, den Pollenhöschen, kehren zurück. Morgen schauen wir in die Völker hinein.
Vor drei Tagen fanden Bauarbeiter bei den Ausschachtarbeiten für den neuen Spielplatz auf dem Riedberg zwei Artefakte. Die Arbeiten wurden sofort eingestellt und die zuständigen Behörden informiert. Prof. Dr. Kluge vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz sicherte den Fundort wissenschaftlich, seinem ersten Eindruck zufolge handelt es sich um zwei römische Votivgaben in Bienenform aus gebranntem Ton, die wahrscheinlich von römischen Legionären aus dem Süden mitgebracht wurden. Für diese Theorie spreche vor allem die mittelbare Nähe zur historischen Römerstraße, der sogenannten Saalburgstraße von Nida (heute etwa Heddernheim) zum Kastell Saalburg. Ungewöhnlich sei jedoch, dass es sich bei den Votivgaben weder um Waffen noch um den üblichen Frauenschmuck oder andere Gegenstände des Matronenkultes handele. Eine genaue wissenschaftliche Einordnung des Fundes stehe noch aus.
Ein Team des HR war anwesend, der entsprechende Beitrag soll heute um 19:30 Uhr in der Hessenschau gesendet werden. Hier schon einmal Fotos des Fundes, die wir machten, als wir mit den Hunden beim Gassigehen am Fundort vorbeikamen.
Jeder Nicht-Imker kennt sie die gelben Kerzen aus reinem Bienenwachs, die meistens zur Advents- und Weihnachtszeit entzündet werden. So gelb sieht Bienenwachs aus.
Aber nicht in der Natur. Wenn die Bienen das Wachs aus ihren vier paarig angelegten Drüsen am Hinterleib herausschwitzen, ist es zunächst farblos. Kleine helle Schüppchen von nicht einmal einem Viertelquadratmillimeter. Gelegentlich findet man sie beim Imkern auf auf dem Einlegeboden unter der Bienenbeute. Diese Wachsplättchen sind buchstäblich durch das Gitter gefallen. Sie sind farblos wie Wasser.
Die Bienen, die das meiste Wachs produzieren, sind in der Regel gerade einmal 12 bis 18 Tage alt. In diesem Lebensalter sind ihre Wachsdrüsen am aktivsten. Danach verkümmern sie zwar, aber nicht ganz. Bei Bedarf können sie wieder reaktiviert werden.
Die Wachsplättchen werden erwärmt, geknetet und zu den typischen sechseckigen Waben verbaut. Dabei werden sie mit Propolis vermischt und erhalten so ihre gelbe Farbe. Anfangs sind diese Waben noch rund und röhrenförmig. Erst beim Erkalten ziehen sie sich aus physikalischen Gründen in die klassische Sechseckform.
Beim Wachsbau geben die Imker gerne ein wenig Starthilfe. Hierfür löten sie eine wächserne Mittelwand mit dem entsprechenden Sechseckmuster in einen Rahmen ein. Diese Strukturvorgabe erleichtert den Bienen das Bauen. Ansonsten entstünde ein tropfenförmiger Wildbau.
Erst im Laufe der Be- und Verarbeitung durch die Bienen bekommt es seine gelbe Farbe. In den so geschaffenen Zellen werden Pollen, Nektar und Honig eingelagert. Auch die Brut und Brutpflege findet in den Zellen statt.
Nach der Eiablage durch die Königin entwickelt sich in der bestifteten Zelle zunächst eine Larve, auch Made genannt. Später wird daraus eine Puppe und aus ihr zuletzt die fertige Biene. Während dieser Entwicklung finden, bedingt durch das Wachstum, sehr viele Häutungen statt. Die abgestreiften Häute verbleiben in der Zelle. Putzbienen entfernen zwar nach dem Schlupf einen Teil der Häute, aber nicht alle. Dadurch wird die Zellwand im Laufe der Zeit immer dicker. Es ist vergleichbar so, als ob wir Menschen in unseren vier Wänden immer wieder eine neue Tapete über die vorhandene kleben.
Die Häutesammlung lässt das ursprünglich gelbe Wachs immer dunkler werden. Am Ende ist es tiefschwarz. Der innere Zelldurchmesser wird hierbei stetig kleiner, so dass die sich entwickelnden Bienen immer wenig Raum darin zur Verfügung haben. Spätestens jetzt sollte der Imker es austauschen.
Das Wachs dieser schwarzen Rahmen kann man mit einem Sonnenwachs- oder Dampfwachsschmelzer einschmelzen. Bei Temperaturen von über 62 Grad schmilzt das Wachs und fließt ab. Übrig bleiben die Häutchen, die die Zellen ausgekleidet haben. So sieht das dann aus:
Nach dem Schmelzvorgang werden die verblieben Häutungsreste mechanisch entfernt. Sie wandern bei uns in die Bio-Mülltonne.
Das Wachs wird aufgefangen, gereinigt und zu neuen Mittelwänden gegossen. Damit haben wir unseren eigenen geschlossenen Wachskreislauf.
Diese Arbeiten sind klassische Winterarbeiten. Zugegebenermaßen hatte ich dazu im Winter keine Lust. Dafür erledige ich sie jetzt im beginnenden Frühjahr quasi auf den letzten Drücker. Die Rahmen und Beuten müssen für die kommenden Monate vorbereitet sein, damit wir für die Honigproduktion und Völkervermehrung genügend Material und Platz haben.
12 Grad warm war es heute am späten Nachmittag während eines Spaziergangs im Kätchcheslachpark auf dem Frankfurter Riedberg. So langsam lässt der Frühling immer deutlicher grüßen.
Die silbernen Weidenkätzchen werden durch ihre Pollenanteile zunehmend gelber . Die Bienen freuen sich sehr darüber. Der frische Pollen ist ihre erste Eiweißquelle, um die Brut und das Volk zu ernähren. Allerdings nur, wenn es warm genug ist, um auszufliegen.
Aber auch auf der Streuobstwiese tut sich etwas. Die Pflaumenblüte hat begonnen. Sie ist die erste im Reigen der Obstblüte. Noch sind es nur vereinzelte Blüten. Aber sie markieren den Anfang.
Noch eine Blüte habe ich gefunden, aber ich weiß nicht, zu welcher Pflanze sie gehört. - siehe Nachtrag -
Das alles lässt doch hoffen... Leider machen die Wettervorhersagen für die nächsten Tage noch einmal einen Strich durch die Rechnung. Es soll wieder kälter werden. Und dennoch lässt sich der nahende Frühling nicht aufhalten...
Bei den Bienen findet allmählich die Durchlenzung statt. Die Winterbienen vom letzten Jahr beginnen langsam zu sterben. Die neue Brut und damit die neuen Bienen stellen somit den Generationenwechsel dar. Bei den derzeitigen Witterungs- und Nahrungsbedingungen wird es jedoch noch eine kleine Weile dauern, bis die Völker durchlenzt sind.
Nachtrag zum letzten Bild: es handelt sich um eine Kornelkirsche. Diese Info hat mich nach dem Veröffentlichen erreicht.
So lautet heute die Überschrift in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 26.3.2018 zu einem Gespräch mit der neuen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Das klingt auf den ersten Blick gut.
Immerhin wissen wir jetzt von Klöckners Seite das "Bienen systemrelevant" sind. Sie bezieht das auf die Bestäubungsleistung, die in der Bundesrepublik einen wirtschaftlichen Nutzen von rund zwei Milliarden Euro ausmacht.
Auf die Frage nach dem Verbot bienenschädlicher Pflanzenschutzmittel wird sie jedoch ausweichend. Einige seien ja bereits verboten worden, weil Bienen durch Berührung mit ihnen orientierungslos werden. "Was der Biene schadet, muss vom Markt". Nur bleibt sie dann nicht konsequent bei dieser Haltung, sondern ist stolz darauf, dass bereits seit fünf Jahren die Anwendung von Glyphosat um 30 % reduziert worden sei. Diese Reduktion ist übrigens der digital gesteuerten Dosierung in der Präzionslandwirtschaft zu verdanken, nicht der Politik!
Um zu wissen, was der Biene schadet, brauche man gesicherte wissenschaftliche Grundlagen, um zum Beispiel die Neonicotinoide zu verbieten. Äh, wieviele Erkenntnisse denn noch? Mit anderen Worten: es wird weiter geschwafelt und sich um eine klare Haltung gedrückt.
Heute um 11 Uhr waren wir wieder kurz bei den Bienen. Temperaturbedingt herrscht vor den Völkern Ruhe. Nach innen haben wir nicht geschaut.
Aber draußen tut sich etwas. Es grünt und knospt. In wenigen Tagen beginnt die erste Obstblüte. Das ist bei den in den Witterungsbedingungen der letzten Tage und Wochen kaum zu glauben.
Diese Blütenknospen sind kurz vor dem Aufgehen. Die weiße Farbe der Blütenblätter ist schon deutlich mit dem bloßen Auge sichtbar.
Auch hier, am gleichen Stamm, wird es nur noch wenige Tage dauern, bis die ersten Obstblüten erscheinen.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht wieder wie im letzten Jahr während dieser Blüteperiode eine Frostwelle bekommen, in der die Blüten erfrieren.
Endlich ist es soweit. Nach einem kurzen und knackigen Intermezzo scheint der Winter sich zu verziehen. So ganz langsam haben sich trotz Kälte und widrigen Bedingungen die Weidenkätzchen der Salweide weiterentwickelt. Jetzt geht es mit Tempo voran.
Die Knospen platzen und lassen die Kätzchen hervorschauen. Bei einigen von ihnen entwickelt sich in der Tiefe bereits die typische gelbe Farbe des Pollens. Es wird nur noch wenige Tage dauern, bis die Bienen sich daran machen werden, den Pollen zu sich in ihre Beute zu bringen. Dort dient er ihnen als Eiweißquelle in der Brutaufzucht. Die Salweidenblüten produzieren sehr viel Nektar und sehr viel Pollen. Für die Bienen ist dies die erste und große Nahrungsquelle in der Zeit nach dem Winter.
Nicht nur die Salweide hat zu blühen begonnen. Auf der Wiese im Kätcheslachpark hat der Huflattich zu blühen begonnen. Huflattich heißt mit botanischem Namen Tussilago farfara. Er blüht im März und April. Den Bienen gibt er mäßig Pollen, aber viel Nektar. In der Medizin wird Huflattich bei Husten angewendet.
In den nächsten Tagen wird es hoffentlich wärmer. Dann bekommen die Bienen ausreichend Nahrung. Aber noch ist es für sie gefährlich. Denn es kann passieren, dass die Menge der noch vorhandenen Wintervorräte und das neu einzutragende Nahrungsangebot für die Brut und deren Aufzucht nicht ausreichend ist. Die Gefahr des Verhungerns und Sterbens ist noch nicht vorbei.
Alle Photos habe ich übrigens heute nachmittag in Frankfurt auf dem Riedberg aufgenommen.
Wir schreiben heute den 18. März. Es ist kurz vor dem Beginn des Frühlings. Derzeit genießen wir ein nicht so häufiges Naturschauspiel: der Winter ist zurück. Draußen waren heute morgen -5 Grad. Über Nacht hat es zu schneien begonnen und eine dicke Schneedecke überzieht die Landschaft. Das kommt zu dieser fortgeschrittenen Zeit gar nicht so häufig vor, aber es kommt vor. Mitte/ Ende März haben wir schon Temperaturen zwischen +24 Grad und -8 Grad gehabt. Auf der Streuobstwiese sieht es entsprechend winterlich und ruhig aus. Dabei sind unsere Bienen vor zwei Tagen noch (bereits!) kräftig ausgeflogen und haben Pollen gesammelt.
Unabhängig von diesem Ereignis, schreitet die Entwicklung in Richtung Frühjahr weiter fort. An den Bäumen drängen die Blütenknospen zum Aufbrechen. Trotz dieses Wteerrückschlages wird es nun allerdings nicht mehr allzu lange dauern, bis die Blütesaison beginnen wird.
Trotz des Schneefalls läuft die Entwicklung zur Blüte weiter.
Zum Glück wird es nur noch wenige Tage dauern, bis die Temperaturen wieder angestiegen sind und der Schnee verschwindet.
Damit die Bienen bessere Ausgangsbedingungen zum Brüten und ihrer Entwicklung haben, ist es jetzt geschickt, die nach unten hin offenen Böden in den Beuten zu verschließen. Dadurch wird es in den Magazinen wärmer und die Bienen müssen weniger Energie für die Heizung aufbringen. Das spart wiederum ihren Futterverbrauch, so dass für die Brutentwicklung mehr Futter zur Verfügung steht.
In mehreren Städten Deutschlands ist ein Projekt angelaufen, dass den Bestand der natürlichen Insektenvorkommen sichern oder vermehren soll. Bestimmte Wiesen werden zukünftig nur nur zweimal im Jahr gemäht, um die Blütenvielfalt zu erhalten. Hierdurch wird der natürliche Lebensraum vieler Insekten erhalten und nicht zerstört. Das Mähen verhindert hauptsächlich das Verunkrauten der Flächen. Hierdurch sollen die Blühpflanzen die Oberhand behalten und als Nahrungsquelle dienen. Die erhaltene Blütenpracht kommt natürlich auch den Bienen und Hummeln zugute.
So werden in Frankfurt die entsprechenden Areale für alle Menschen sichtbar gekennzeichnet:
Am 7.3.2018 bin ich erneut zu Besuch bei unseren Bienen gewesen. Noch ist alles in ihrer Umgebung kahl, kaum etwas blüht. Aber es gibt Hoffnung und Zuversicht. Die Blütenbildung schreitet auch bei den noch niedrigen Temperaturen weiter vorn. In den nächsten Tagen und Wochen brechen die Knospen auf und die erste Blütephase beginnt.
Ein kleines photographiertes Beispiel von den Obstbäumen der Streuobstwiese, auf der die Bienenvölker stehen:
Am Ende des Winters kommt die Stunde der manchmal bitteren Wahrheit: wieviele Bienenvölker haben überlebt? Völkerverluste sind nicht selten, in gewissen Grenzen gehören sie - leider - dazu.
Manche Imker, die es besonders stark betroffen hat, greifen in solchen Fällen zu einer Notlösung: sie füllen schwache Völker einfach mit anderen Bienen auf. In der Imkersprache nennt man das Völker vereinigen. Das ist durchaus sinnvoll, um schwache Völker nicht vollends zu verlieren. Dabei werden die Bienen eines schwachen mit denen eines starken Volkes vereinigt. Jeder Imker hat das in seinem Leben mehrfach gemacht.
Schwierig wird es, wenn allerdings fremde oder gar importierte Bienen den eigenen zugefügt werden.
In spiegel-online stand dazu der folgende Artikel in der Ausgabe vom 3. März 2018:
Im EU - Parlament tat sich heute etwas zum Schutz der Bienen. Die Abgeordneten fordern mehr Aktionsprogramme zum Erhalt und Schutz der Bienen. Und sie fordern, europäischen Honig besser vor dem Panschen mit Nicht-EU-Honigen zu schützen.
Hierzu der Link zur Pressemitteilung des Europäischen Parlaments:
Soeben in Spiegel-online entdeckt: ein Artikel, in dem die EU-Behörden endlich die Gefährlichkeit der Neonicotinoide (Neonix) für die Bienen anerkennt.
Dieser Tage ist es sonnig und kalt. Polarluft lässt uns trotz Sonnenscheins frösteln und frieren. Für die nächsten Tage soll es sogar noch unangenehmer werden trotz des Sonnenscheins.
Um so erfreulicher ist es, dabei die nahenden Frühlingsboten zu entdecken. Bei einem Spaziergang dieser Tage habe ich bereits die ersten Weidenkätzchen gefunden.
Noch sind sie klein und zart. Aber sie zeigen an: es dauert nicht mehr lange. Weder für uns Menschen noch für die Bienen.
Heute Mittag sind wir am Ufer der Nidda in Frankfurt-Sossenheim spazieren gegangen. Die Sonne schien, es war warm und freundlich. In den letzten Tagen sind die ersten Schneeglöckchen und Krokusse hervorgekommen und haben zu blühen begonnen.
Am Niddaufer waren Haselblüten zu sehen. Auch, wenn die ersten schon zu Weihnachten geblüht hatten, der Frost der letzten Tage drängte die Haselblüte wieder zurück.
Wenige Meter daneben standen Haseln bereits in voller Blüte:
Diese Entwicklung lässt hoffen. In der Regel ist Anfang Februar bei uns die kälteste Zeit im Jahr. Jetzt steht die Sonne bereits höher, scheint länger und hat mehr Kraft. In knapp vier Wochen ist der kalendarische Winter vorbei. Dann beginnt bei uns Imkern allmählich das Auswintern. Noch herrscht Ruhe an und in den Völkern. Sobald es draußen 10 und mehr Grad Temperatur hat, beginnen die Bienen wieder zu fliegen. Zuerst geht es quasi zur Toilette, zum Reinigungsflug, bei dem die Kotblase entleert wird.
Um diese Zeit herum steht die Salweide in Blüte. Sie gibt den für die Vermehrung und das Wachstum benötigten Pollen. Doch davon später.
Tetragonula carbonaria so heißt eine Bienenart, die ihre Brutnester nicht flächig baut, sondern räumlich ( quasi in 3D) als Spirale. Diese Biene ist stachellos und lebt in Australien. Ihre bevorzugten Pflanzen sind Orchideen.
Nach kurzer Nacht bin ich am Neujahrsmorgen zu den Bienen aufgebrochen. Mit im Gepäck war dabei ein Behälter mit 5,7%iger Oxalsäure. Durch die Zugabe von 275 Gramm Zucker wurde die Konzentration in einem Gefäß auf 3,5% gemindert. Das war damit auch die für die Behandlung erforderliche und zugelassene Säurekonzentration.
Nach dem Desaster vom letzten Winter bin ich dieses Mal besonders neugierig gewesen wie es den Bienen wohl gehen würde. Bei der Durchsicht bin ich angenehm überrascht worden: unsere Bienen leben noch!
Neu ist in diesem Jahr ein technisches Instrument gewesen. Von Andermatt-Biovet habe ich mir eine Automaikspritze kommen lassen. Der Vorteil: die benötigte Menge an Säure wird hierbei direkt aus dem Vorratsgefäß angesogen und in die Wabengassen geträufelt. Durch den langen Arm ist das Zugeben sogar besonders bequem geworden.
Allerdings, wie es dann doch so ist, spielt die Technik nicht immer so mit wie sie es soll. Anfangs funktionierte die Ansaugpumpe überhaupt nicht. Zwar saugte sie ein paar Milliliter an, aber das war es dann auch schon. Nichts tropfte vorne an der Spitze heraus. Ich wollte schon verärgert aufgeben, heimfahren und eine klassische Einwegspritze besorgen, als das Gerät dann doch plötzlich richtig gut zu funktionieren begann.
In jede besetzte Wabengasse habe ich die voreingestellten 3,5 ml Oxalsäure über die Bienen tropfen lassen. Zuvor habe ich bei allen Völkern in der Schnelldurchsicht von oben keine erkennbare Brut gesehen. Das war natürlich ideal. Allerdings habe ich nirgendwo die aus der Literatur bekannte und erwähnte klassische Traube mitten in einem Brutraum entdecken können. Alle Bienen sind stets oben und seitlich, aber nie in der Mitte, am Krabbeln gewesen.
Mit dieser Maßnahme ist die Winterbehandlung 2017/2018 abgeschlossen. Im Sommer hatte ich als Maßnahme gegen die Varroamilbe die vollständige Brutentnahme durchgeführt. Nun heißt es abzuwarten, was das Ende des Winters bringen wird und wieviele unserer Völker tatsächlich überleben werden.
Zwei Völker sind relativ mickrig und schwach. Zum Glück habe ich im Sommer nach der Honigernte mehrere Futterwaben beiseite gestellt. Davon werden diese beiden Völker je eine bekommen. Damit, so hoffe ich, werden sie den Winter überleben und sich im Frühjahr zu je einem neuen großen Volk entwickeln können.
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