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(31.07.2023) Anfang Juli 2023 habe ich bei der Totalen Brutentnahme (TBE) aus den dabei entnommenen Brutwaben zwei Sammelbrutableger gebildet. Diese mit Varroamilben stark belasteten Bienenstöcke sind anschließend entfernt von unserem Bienenstand aufgestellt, "geparkt", worden.

Bei der gestrigen Kontrolle stellte sich heraus, dass alle Brut inzwischen - wie erwartet - geschlüpft ist. Zur weiteren Varroabehandlung haben diese Ableger wenige Tage nach dem Umstellen eine Wanne mit drei Litern 15%iger Ameisensäure in den Boden gestellt bekommen. Dieses Verfahren ist vor Jahren im Bieneninstitut Oberursel entwickelt worden. Es hat sich nicht durchgesetzt und keine "amtlichen Weihen" der Anerkennung erhalten. Trotzdem funktioniert es sehr gut. Die Ameisensäure verbleibt vier und mehr Wochen in der Beute. In dieser Zeit schlüpft sämtliche Brut und die Ameisensäure wirkt auf die Varroamilben ein.

Zugleich ziehen die mitgenommenen Bienen aus der zu Beginn noch vorhandenen unverdeckelten Brut sich eine Königin nach. Auf den Rahmen sind mehrere aufgebrochene Königinnenzellen zu erkennen. Das bedeutet, dass die Nachschaffung einer Königin vermutlich geklappt hat. Frische Brut ist noch keine vorhanden. Gleichzeitig sind sämtliche Futtervorräte, die ich den Bienen mitgegeben habe, inzwischen aufgebraucht. Die Bienen dürften also Hunger haben.

Für die Brutaufzucht und -pflege ist ein gutes Nahrungsangebot unerlässlich. Aus diesem Grunde haben die Bienen heute ein massives Futterangebot erhalten nach dem Motto: "nicht kleckern, sondern klotzen!" Soll im Einzelnen heißen: auf die Rahmenoberträger habe ich drei Packungen mit Futter gelegt. Eine Packung mit Flüssigfutter "Apiinvert", eine Packung mit Futterteig "Apifonda" und wegen des zu erwartenden erhöhten Pollenbedarfs eine Packung Neopoll (Futterteig mit Pollenversetzt).

Nun bin ich gespannt, wie es mit diesen beiden Ablegern weitergehen wird. Die Königin dürfte ihren Hochzeitsflug inzwischen absolviert haben und zurückgekehrt sein. Im Volk habe ich übrigens nicht gezielt nach ihr gesucht! Mit dem jetzt vorhandenen Nahrungsangebot sollte die Eiablage und Brutpflege starten. In zwei Wochen werde ich weiter dazu berichten.

Im Bild von links oben im Uhrzeigersinn: 2,5, kg Flüssigfutter Apiinvert, 1 Kg Neopoll und unten 2,5 kg Apifonda Futterteig.

(21.07.2023) Gerade bin ich bei unseren Bienen und entdecke während der Arbeiten an den Völkern, dass unser Bienenbaum blüht.

Mitte/Ende Juli ist normalerweise die Tracht für die Bienen beendet. In diesem Jahr ist dies wie in 2022 aufgrund der Trockenheit und des Klimawandels sogar früher aus sonst der Fall. Die Folge dessen ist, dass die Bienen inzwischen ihre eigenen Honigvorräte auffressen.

Ein leuchtender Lichtblick ist dann der Beginn der Blüte des Bienenbaumes. Vor einigen Jahren habe ich ihn gepflanzt.Inzwischen ist er gut acht Meter hoch. Sein großer Wert liegt darin, dass er zu blühen beginnt, wenn nahezu alle anderen Blütezeiten vorbei sind. Er gilt deswegen als sehr bienen- und insektenfreundlicher Baum.

Sein botanischer Name lautet Euodia hupehensis. Sein bekanntester deutscher Name ist Bienenbaum, aber er wird auch Stinkesche, samthaarige Stinkesche, Tausendblütenstrauch, Tausendblütenbaum, Honigesche oder Wohlduftraute genannt. Seine Heimat ist in China und Korea. Dort wächst er in Höhen zwischen Meereshöhe und 3200 Metern. An den Boden stellt er keine zu hohen Ansprüche. Er ist ein Tiefwurzler und kommt somit auch gut mit Trockenheit zurecht, wenn er angewachsen ist. In unserer Gegend gilt er als winterharter Baum. Durchschnittlich wächst er im Jahr bis zu 50 Zentimetern und kann eine Wuchshöhe zwischen 7 und 12 bis 20 Metern erreichen. Ein Charakteristikum ergibt sich bereits aus seinem Namen: er verströmt einen angenehmen Duft!

Gerade in der trachtarmen Zeit gilt er als wahren Schatz für Bienen und andere Insekten. Er produziert sehr viel Nektar, den die Bienen sehr gerne und reichlich aufnehmen.

So sehen seine Blüten aus:

En Detail so:

Vor wenigen Jahren galt er noch als Rarität. Inzwischen ist er in vielen Versand- und Baumarkgärtnereien erhältlich und das zu einem recht moderaten Preis!

(20.07.2023) Für Fehler muss man büßen und bezahlen. So geht es mir heute. Am letzten Wochenende haben wir Honig geschleudert. Hierfür werden die Honigräume unserer Bienenvölker zu uns in die Küche gebracht. Dummerweise habe ich bei einem Volk im Frankfurter Niddapark die Bienenflucht an der falschen Stelle angebracht, nämlich zwischen zwei Honigräumen statt unter dem niedrigsten der beiden. Die bittere Konsequenz: da werde ich nacharbeiten müssen. Und das habe ich heute erledigt. Um 7 Uhr habe ich den Honigraum abgeholt und im Laufe des Vormittags dann geschleudert. Davon gibt es tagesaktuelle Bilder.

Vier Waben passen in unsere Schleuder gleichzeitig hinein. Das erspart durchaus Zeit und Mühe, zumal wir statt einer Handkurbel einen elektrischen Motor als Antrieb verwenden können. Vor der Schleuder steht unter dem Ausflussstutzen der Honigeimer, gefüllt mit einem Spitzsieb. Es hält die Wachsrückstände zurück und lässt den gefilterten Honig durch.

Das sieht dann so von oben gesehen aus.

Die einzelnen Waben (auch Rahmen genannt) werden auf eine pultähnliche Halterung des Entdeckelungsgeschirrs gelegt und darauf bequem entdeckelt. Hierbei werden die verschließenden obersten Wachsschichten einer jeden Honigwabe mechanisch abgehoben, so dass die Waben alle geöffnet sind.

Um an den darin eingelagerten Honig zu gelangen, werden die Waben anschließend in einer Zentrifuge ausgeschleudert.

Beim Blick in sie hinein stehen zu allen Seiten die Rahmen in einem drehbaren Korb, unten schwimmt der bereits freigesetzte Honig. Ich habe einmal Spaßes halber mein Smartphone auf den Deckel gelegt und das Schleudern gefilmt.

Der Honig sammelt sich auf dem Boden an. Er enthält noch viele Wachsteilchen. Um ihn in den Handel zu bringen, lässt man ihn durch ein Sieb laufen, dass mechanisch alle Verunreinigungen entfernt.

Im weiteren Verlauf:

Am Ende wird das Spitzsieb angehoben und der darin befindliche Honig fließt fremdkörperfrei heraus:

Je zähflüssiger der Honig jetzt ist, desto mehr Falten bildet er beim Auftreffen auf eine Oberfläche. Viele kleine Luftbläschen sind nun noch in ihm enthalten, dass lässt ihn leicht getrübt aussehen. Sie steigen in den nächsten Tagen an die Oberfläche und bilden einen dünnen Schaum, der dann abgeschöpft wird. Diesen Vorgang nennen wir Imker "klären".

Aber damit ist der Honig noch immer nicht fertig. In den nächsten Wochen muss er noch reifen. Die von den Bienen zugesetzten Enzyme fangen an zu wirken und verändern ihn. Das merkt man sowohl am Aussehen als auch am Geschmack. In den nächsten Wochen kontrolliere ich regelmäßig sein Aussehen. Sobald er einen perlmuttartigen Schimmer entwickelt, muss er gerührt werden. Ein Kristallisationsprozess hat dann begonnen. Aus dem anfangs flüssigen wir nun ein fester Honig. Das kann so weit voranschreiten, dass ein Honig fest wie Beton werden kann. Um das zu verhindern, wird er mechanisch gerührt und bleibt dann streichfähig. Dann kann er in endlich Gläser abgefüllt werden.

Übrig geblieben ist noch das Entdeckelungswachs.

Wir sammeln es und stellen vom daran noch anhaftenden Honig eine portugiesische Honigspezialität her, die sich Agua mel (süßes Wasser) nennt. Aber das gibt einen gesonderten Beitrag hier.

2

(18.7.2023) Vor zehn Tagen habe ich bei unseren ersten Völkern - noch vor der Honigernte - die Totale Brutentnahme, abgekürzt TEB, durchgeführt. Mit der Äußerung, nach einer Woche noch eine Oxalsäurebehandlung anzuschließen, bin ich zu vorschnell gewesen. Der Grund: natürlich muss vorher der Honig geerntet worden sein. Erst danach ist eine Behandlung mit einer Säure oder ggfs. Chemikalien zulässig.

Die Honigernte haben wir vor zwei Tagen durchgeführt. Heute Morgen haben die Bienen ihre Oxalsäurebehandlung erhalten. Hierbei werden die Bienen auf ihren einzelnen Rahmen mit Oxalsäure eingesprüht. Der Vorteil dieser Methode zu diesem Zeitpunkt ist, dass nach der Brutentnahme noch keine verdeckelte Brut im Volk zu finden ist. Sämtliche Brutwaben habe ich seinerzeit entnommen und als Ersatz dafür Mittelwände eingefügt. Diese müssen erst einmal von den Bienen zu Waben ausgebaut werden. Für gewöhnlich dauert dieses ein paar Tage. Während dieser Zeit erhalten sie die Oxalsäure, um die auf den Bienen sitzenden Milben zu reduzieren. Sie auf Null zu bringen, halte ich für Wunschdenken, aber ihre Anzahl nach der TEB noch weiter zu verringern und damit eine gute Ausgangsbasis für den Winter zu erhalten, scheint mir recht realistisch zu sein.

In zwei folgenden Bildern zeige ich eine Mittelwand, jeweils die Vorder- und Rückseite. Der Baufortschritt ist hier bereits sehr deutlich zu erkennen.

Sobald auf einer Mittelwand Bienen vorhanden sind, sprühe ich sie mit der handelsüblichen Oxalsäure (Oxuvar) ein.

Behandlung meiner Bienen mit Oxalsäure als Teil der Varroabehandlung

(08.07.2023) Es ist Anfang Juli 2023. Draußen herrscht wieder ein "viel zu"-Wetter. Es ist viel zu heiß mit über 34°C und viel zu trocken. Zwar hat es in der letzten Woche etwas geregnet, doch die wenigen Liter haben nicht ausgereicht. Die Konsequenzen heißen deshalb Trachtende und frühe Varroabehandlung. Trachtende bedeutet, die Bienen tragen nichts mehr ein. Zwar blüht noch vieles, aber wegen der anhaltenden Trockenheit "honigen" die Blüten kaum noch. Das heißt, sie produzieren keinen Nektar mehr. Das wiederum heißt in der Folge, dass die Bienen ihren eingetragenen Nektar oder Honig selber verzehren, also von der Substanz leben. Und das bedeutet in der weiteren Konsequenz, dass wir die Sommerhonigernte und die darauf folgende Varroabehandlung vorziehen müssen.

Eine Form der Varroabehandlung besteht darin, dass wir Imker im Volk eine Brutpause künstlich herbeiführen. Die Varroamilbe vermehrt sich nur in der Brut der Bienen. Demnach ist es nur logisch, dass, wenn keine Brut existiert, die Milben sich auch nicht vermehren können.

So eine Brutpause entsteht im Winter durch den Kältereiz automatisch. Das ist also für die Bienen nichts ungewöhnliches. Wir nutzen bei einem Teil unserer Völker dieses Phänomen aus, indem wir künstlich die Brutpause herbeiführen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.

Die eine ist die, dass wir das Volk öffnen und sämtliche Waben, auf denen gebrütet wird, entfernen. Das ist die Totale Brutentnahme.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die Königin daran gehindert wird, ihre Eier zu legen. Hierzu wird die Bienenkönigin ein einen Käfig gesperrt, der im Volk belassen wird. Die Arbeiterinnen können in den Käfig hinein und wieder heraus, damit ist die Ernährung der Königin gesichert. Weil keine Waben vorhanden sind, kann sie nirgendwo ihre Eier ablegen. In den Anfängen dieses Verfahrens hat man das für vier Wochen gemacht. Diese Zeit erklärt sich dadurch, dass ein normaler Brutzyklus 21 Tage, drei Wochen, dauert. Während dieser Zeit der Käfighaltung läuft sämtliche vorhandene Brut aus. In den überzähligen Tagen sterben die Varroamilben ab.

Mittlerweile gibt es Forschungsergebnisse, die zeigen, dass es möglich ist, die Königin sogar über Monate in einem etwas größeren Käfig zu halten. Dazu später in einem gesonderten Beitrag.

Ich habe damit begonnen, die Totale Brutentnahme, TBE, durchzuführen. Das hat sogar vor der Honigernte noch einen möglichen praktischen Nutzen. Weil die Bienen keine Brutpflege betreiben müssen, können sie theoretisch noch ein wenig mehr Honig sammeln.

Die TBE ist eine Materialschlacht. Was benötigt man hierfür?

Hier sind bereits die wichtigen Dinge im Bild zu sehen. Benötigt wird ein Boden, auf den eine leere Zarge gestellt wird. Ebenso sind viele Mittelwände oder bereits vorhandene zu Waben ausgebaute Mittelwände nötig.

Vom zu behandelnden Volk wird zunächst der Honigraum abgenommen und zur Seite gestellt. Dann geht es los: Der oder die Bruträume werden durchgesehen und jeder Rahmen, der Brut enthält, wird entnommen und in die bereitgestellte Leerzarge gehängt. Die ansitzenden Bienen werden bis auf einen kleinen Rest abgeschüttelt oder abgekehrt. Wichtig ist hierbei, dass die Königin im Volk bleibt und nicht mitgenommen wird. Etwa eine Handvoll Bienen dürfen sitzen bleiben und werden mitgenommen.

Auf diese Weise werden sämtliche Rahmen durchgesehen. Alle brutfreien Rahmen bleiben zurück. Als Ersatz für die entnommenen Waben werden Mittelwände eingehängt. Das ist damit gleichzeitig auch eine Wabenerneuerung.

Vier Waben sind im oben abgebildeten Bienenvolk zurückgelassen, sechs Mittelwände hinzugefügt. Dieses Volk ist vorher auf zwei Bruträumen, zwei Zargen, geführt worden. Mit der Brutentnahme wird es auf nur noch eine Zarge eingeengt.

In das "Altvolk" könnte ich nun noch eine Fangwabe hängen. Das wäre eine der vorhandenen Waben mit offener Brut. Hinge ich sie wieder ein und beließe ich sie dort, würde die offene Brut die noch vorhandenen Varroamilben anziehen. Nach einer Woche käme diese Wabe dann auch aus dem Volk, so dass eine gewisse Restentmilbung erfolgt. Dieses habe ich nicht gemacht!

Aus den entnommenen Brutwaben bilde ich Sammelbrutableger. Konkret heißt das, dass ich die Brut von drei Völkern in zwei Zargen gesammelt habe. Diesen zweizargigen Sammelbrutableger habe ich anschließend abtransportiert und an einem entfernten Ort aufgestellt. Hierbei habe ich zugleich aus dem einen zweizargigen Ableger zwei einzargige erstellt.

Natürlich sind diese Sammelbrutableger ziemlich voll mit Varroamilben. Deswegen gilt auch hier, dass nach dem Auslaufen der Brut, also spätestens nach drei Wochen, gegen die Milben mit 60%-iger Ameisensäure behandelt wird, um eine umfassende Entmilbung zu erzielen. Auch dieses mache ich nicht!

Stattdessen stelle ich in jeden Boden eine Wanne mit drei Litern 15%-iger Ameisensäure. Diese Wanne bleibt vier Wochen im Volk. Die Ameisensäure verdunstet langsam und tötet die Mehrzahl der Milben ab. Damit schütze ich zugleich auch die umgebenden Bienenvölker.

Dieses Verfahren geht auf Nikolaus Koeniger und seine Frau zurück. Beides sind Biologen und in der Bienenforschung im Bieneninstitut Oberursel tätig gewesen. Allerdings hat sich diese Methode nicht durchgesetzt. "Amtlich" anerkannt ist nur die Verwendung der 60%-gen Ameisensäure. Mir hingegen gefällt diese Anwendung außerordentlich gut. Sie ist wesentlich schonender als der amtliche Standard. Ich verwende sie bereits seit Jahren erfolgreich.

Neben der Ameisensäure ist inzwischen auch die Verwendung von Oxalsäure zur Varroabehandlung als Verfahren amtlich zugelassen. Aber alle diese Säurebehandlungen dürfen logischerweise erst dann durchgeführt werden, wenn die Honigernte abgeschlossen ist.

Noch etwas: auch auf den Bienen der Altvölker sitzen natürlich noch Varroamilben. Um auch deren Menge zu reduzieren, werden diese Bienen nach einer Woche mit Oxalsäure besprüht. Das geht auch deswegen sehr gut, weil es zu diesem Zeitpunkt noch keine verdeckelte Brut gibt bzw. geben kann.

(08.07.2023) Die ersten Tage mit der neuen Stockwaage sind sehr gut angelaufen. Den Sensor für den Brutraum habe ich erst nachträglich eingebaut. Der Grund: die Bedienungsanleitung ist in diesem Punkt für mich wenig verständlich gewesen und ich habe Zeit gebraucht, sie zu verstehen.

Aber nun ist es geschehen. Dazu habe ich eine Leerzarge daheim an der Rückseite angebohrt. Das Bohrloch habe ich so kleine gewählt, dass der Sensor gerade noch hindurch geht. Hier bleibt für den Winter natürlich eine Kältebrücke erhalten.

Innen wird der Sensor oben über die Oberträger der Rahmen gelegt und in der Mitte zwischen zwei Rahmen abgesenkt.

Von außen sieht die Beute nun sehr verkabelt aus.

Nach dem Zusammenbau des Bienenvolkes befindet sich der Sensor nun in der Mitte des oberen Brutraumes. Mal sehen wie das wird, wenn wir das Volk bearbeiten. Wie weit werden dann die Kabel hinderlich sein?

Eine gute Nachricht: die Daten des Sensor, nämlich die Temperatur im Volk, sind ziemlich schnell erhoben und übermittelt worden. Draußen haben wir in Frankfurt zurzeit Temperaturen von über 30°, gestern sogar 33°. Die Innenraumtemperatur im oberen Brutraum ist dabei jedoch ziemlich konstant geblieben, sie schwankt zwischen 32° und 34°.

Inzwischen habe ich auch die Stockwaage beim TrachtNet angemeldet. Sobald die Seriennummer der Waage dort eingearbeitet worden ist, sind wir ein Teil dieses Netzwerkes. Hier können dann die Werte nach Postleitzahlen geordnet abgerufen werden. Hier der Link dazu:

https://www.bienenkunde.rlp.de/Bienenkunde/Trachtnet/Waagen-nach-PLZ-D

Sobald ich über Messdaten eines längeren Zeitraums verfüge, werde ich sie hier veröffentlichen.

(4.7.2023) Seit Tagen fällt es nicht nur mir, sondern auch vielen Imkerkollegen auf: die Königinnen legen derzeit in fast allen Völkern kaum noch Eier, die Bienen tragen so gut wie nichts mehr ein. Bei uns in der Straße ist in den Linden zwar ein Summen zu hören, aber auch unter den Bäumen bleiben die parkenden Autos frei vom herabfallenden Sekret.

Was ist los? Ganz einfach: es ist viel zu trocken in der letzten Zeit gewesen. Die noch blühenden Pflanzen produzieren aus diesem Grund zu wenig bis gar keinen Nektar mehr. Der Regen der letzten Tage hat nur 3,5 Liter auf den Quadratmeter gebracht. Das ist nicht einmal homöopathisch zu nennen. Es ist nichts!

Das hat Konsequenzen für uns Imker. Normalerweise sammeln die Bienen im Juni/Juli noch einmal erhebliche Nektarmengen ein, doch dieses Jahr ist es äußerst spärlich. Damit sich das ändert, müsste es jetzt mehre Tage hintereinander heftig regnen. Das ist jedoch nicht zu erwarten. Leider für Umwelt und Natur. Zeichen des Klimawandels?

Also bedeutet das, dass wir jetzt recht schnell die zweite Honigernte einbringen und anschließend mit der Varroabehandlung und dem Einfüttern für den Winter starten müssen. Normalerweise führe ich etwa eine bis zwei Wochen vor der zweiten Honigernte als biologische Varraobekämpfungsmaßnahme die Totale Brutentnahme (TBE) durch. Wegen des Fehlens der Brutpflege steigert sich dann der Honigertrag noch ein wenig. Letzteres wird in diesem Jahr allerdings entfallen. Wo nichts ist, kann nichts gesammelt werden (nicht nur alte Imkerweisheit).

Das zwingt mich nun, in den nächsten Tagen viele Mittelwände einzulöten und Zargen zu reinigen, damit ich die TBE vorzeitig durchführen kann. Die Honigschleuder steht sowieso schon startbereit. Ameisensäure für eine Ameisensäurebehandlung ist ebenfalls ausreichend vorhanden. Mit anderen Worten: die nächsten Tage werden arbeitsintensiv werden.

(01.07.2023) Vor wenigen Tagen ist es gekommen, ein Paket, zugesagt von unserem Landesverband Hessischer Imker. Normalerweise schreibe ich hier überwiegend über unsere eigenen Bienen. Doch heute geht es um die Bienenvölker unseres Imkervereines auf dessen Lehrbienenstand.

Für den Verein habe ich das genannte Paket in Empfang genommen. Der Inhalt: eine Stockwaage. Der Landesverband hat ein begrenztes Kontingent davon seinen Mitgliedsvereinen zur Verfügung gestellt. Bedingung hierfür ist jedoch, dass die erhobenen Daten an das TrachtNet weitergegeben werden.

Das TrachtNet ist ein deutschlandweiter Zusammenschluss von über 500 Imkern, die ihre Völker mit elektronischen Stockwaagen beobachten und die Daten zur Auswertung einem Zusammenschluss von drei Bieneninstituten überlassen. Näheres dazu siehe https://de.wikipedia.org/wiki/TrachtNet

Neugierig geworden, habe ich natürlich zügig die Stockwaage provisorisch aufgebaut. So sieht sie aus und so steht sie da:

Auf den ersten Blick erscheint sie unscheinbar. Die Stockwaage enthält allerdings außer einer klassischen Waage für ein Bienenvolk noch ein paar zusätzliche Messvorrichtungen. Angeschlossen werden kann (und muss noch) ein Sensor, der in das Innere eines Brutraum verlegt wird. Er misst dort die Temperatur und Feuchtigkeit im Brutraum. Hierfür muss ich eine Zarge entsprechend anbohren und innen einen Schlitz für die Aufnahme des Kabels anbringen.

Im obigen Bild kommt aus dem linken Loch ein Kabel heraus. Es ist eine Art Multifunktionskabel. An seinem Ende ist ein wetterfester Stecker, an dem später der genannte Feuchtigkeitssensor für den Innenraum angeschlossen werden kann. Sollte sich der Akku der Waage im Laufe der Zeit entleeren, kann er hierüber auch mit Hilfe einer Powerbank wieder aufgeladen werden.

Weiterhin gehört eine Wetterstation dazu. Sie misst die äußeren Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit, Regen, Wind.

Alle Daten werden regelmäßig per Funk sowohl zum TrachtNet als auch zu mir übertragen. Momentan ist noch nicht alles im vollen Umfang installiert. Die Wetterstation wird in der nächsten Zeit an einem noch zu errichtenden senkrechten Pfosten aufgehängt. Eine Zarge des Bienenvolkes muss angebohrt und präpariert werden, damit sie den Feuchtigkeitssensor aufnehmen kann.

Aber inzwischen schaue ich mir - meinem Spieltrieb und meiner Neugierde folgend - schon einmal die ersten Daten an. Ein Bild von der graphischen Darstellung werde ich später zeiten.

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